Anfang Februar 23 wurden im Kinder und Familienhaus Tauberwiese in Creglingen die Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an der dreiteiligen Zusatzausbildung Systemische Pädagogik übergeben. Dabei handelt es sich um die sogenannte Grundausbildung und Einführung in den systemisch-konstruktivistischen Ansatz in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Die Weiterbildung bestand aus neun Seminartagen zu 80 Unterrichtseinheiten, vier halbtägigen Praxistagen (16 UE) und vier kollegialen Peer-Treffen (16 UE). Zum Abschluss musste eine schriftliche Arbeit präsentiert werden. Der Kurs wurde von Christiane Bauer vom KiM-Institut in Gauting wieder lebendig und praxisnah durchgeführt. Seit 15 Jahren kommt sie regelmäßig nach Creglingen, um bei uns die Weiterbildung anzubieten. Der abgeschlossene Kurs war ihr 12. Durchgang in unserer Einrichtung. Unterstützt wurde sie bei der Leitung der Peer-Groups von unseren Kolleginnen Angelika Fricker und Carmen Keppner.
Der Geschäftsführer unserer Jugendhilfeeinrichtung Werner Fritz übergab die Zertifikate an die Absolvent:innen und war erfreut über die rege Teilnahme an der Weiterbildung. Er dankte allen und beglückwünschte sie zur erfolgreichen Absolvierung. Trotz des finanziellen Aufwandes und der Freistellung der Mitarbeitenden bei der Ausbildung ist es der Jugendhilfe Creglingen die Kosten und Mühen wert, die Grundausbildung regelmäßig anzubieten und die Mitarbeitenden in den systemischen Haltungen zu schulen. Fritz betonte, dass die meisten Mitarbeitenden bereits in die Einrichtung hineingewachsen sind, er hofft aber, dass alle nun durch die Weiterbildung mit der Einrichtung und der systemischen Ausrichtung verwachsen. Er betonte, dass die systemische Haltung die gemeinsame Basis für die Mitarbeitenden der Jugendhilfe Creglingen ist. Er wünscht sich, dass weniger diagnostiziert werde, sondern die Pädagog:innen sich mit Lust und Neugierde auf die von uns betreuten Menschen und ihre Lebenswelten einlassen. Die Sichtweisen der Kinder, Jugendlichen und Familien sollten ernst genommen werden und sie sollten durch die ressourcenorientierte Brille betrachtet werden. Schön sei bei gemeinsamen Fortbildungen in Creglingen auch das Zusammentreffen und Kennenlernen von Kolleg:innen aus den unterschiedlichen Bereichen und Standorten. Zudem wird man im Stammhaus auch kulinarisch stets verwöhnt. Erfolgreich sei die Ausbildung auch, wenn die Inhalte in die Teams getragen werden.
Werner Fritz berichtete, dass er bei seiner eigenen Ausbildung zum systemischen Therapeuten die Welt mit anderen Augen gesehen habe und eine neue Perspektive erhalten habe. Er ist überzeugt, dass durch die systemische Ausbildung vieles einfacher wird und man in Einzelfällen handlungssicher wird. Auch Carmen Keppner betonte die Wichtigkeit der Ausbildung. Aus ihrer eigenen Erfahrung weiß sie, dass die Ausbildung einen Denkanstoß gibt, wichtig ist allerdings die Anwendung und das Vertiefen in der Praxis. Schön ist, dass einige Absolventen bereits überlegen, sich bei der umfangreicheren Weiterbildung zur systemischen Berater:in anzumelden.
Die Leiterin des Main-Tauber-Instituts Gabriele Bachem-Böse dankte ebenfalls Christiane Bauer und erzählte, dass sie vor 15 Jahren auf Wunsch der Tagesgruppen das erste Mal nach Creglingen zu der Weiterbildung „Oh wie schön ist Panama“ kam. Nachdem die Referentin uns so lange die Treue hält, könnte man fast weiterdenken in „Oh wie schön ist Creglingen“ – vor allem nachdem die Kursleiterin und die Teilnehmenden in dieser Woche den Creglinger Pferdemarkt, den Höhepunkt im Creglinger Kalender, kennenlernen durften.
Wer mehr über unser Leitbild und unsere Arbeitsweise lesen möchte, kann sich hier informieren.