Ende September war es wieder so weit: Das Empfehlungssiegel der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) wurde bereits zum dritten Mal in Folge in feierlicher Runde im Schloßcafé Bad Mergentheim an die Jugendhilfe Creglingen e. V. übergeben. Im Jahr 2015 hatte man das Siegel zum ersten Mal erhalten.
Die Übergabe fand im Rahmen der Reihe „Creglinger Workout: Fachsimpeln in den Feierabend“ statt. Zahlreiche Gäste kamen der Einladung nach und erlebten einen erfrischenden kurzweiligen Abend mit einem kurzen systemisch-pädagogischen Einblick von Christiane Bauer vom KIM-Institut Gauting und der Siegelübergabe, welche in einen fachlichen Austausch überging. Der Einrichtungsleiter der Jugendhilfe Creglingen Werner Fritz war erfreut, dass viele gekommen waren, um die Siegelübergabe „standesgemäß zu feiern“. Übergeben wurde das Siegel von Michaela Herchenhan und Gabriele Bachem-Böse, die als Vertreterinnen der DGSF gekommen waren.
Die Jugendhilfe Creglingen arbeitet seit 2008 nach dem systemischen-pädagogischen Ansatz. Im Vordergrund steht hierbei, dass die Mitarbeitenden eine andere Haltung und Denkweise einnehmen: „Der Mensch ist nicht, sondern Menschen verhalten sich“. Man schaut nicht auf die Schwierigkeiten der Personen, sondern versucht, lösungs- und ressourcenorientiert zu arbeiten. Eine große Rolle spielt hierbei der Kontext und die Systeme der Menschen. Man wird unterstützt, eigene Lösungen zu finden. Die Haltung hilft auch den Mitarbeitenden bei einem entspannten nachhaltigen Arbeiten, da man auf einen großen Methodenkoffer zurückgreifen kann.
Die Hürden, die Empfehlung und das Siegel der DGSF zu bekommen, sind sehr hoch, was Jörg Mühleck in seinem Beitrag hervorhob. Er ist bei der Jugendhilfe Creglingen für die systemische Ausrichtung zuständig. Die Einrichtung muss ihre systemische Arbeit und Weiterentwicklung der vergangenen fünf Jahr für die Siegelvergabe beschreiben und überprüfbar machen. Zwei Partnereinrichtungen (Marienpflege Ellwangen und das Kindersolbad Bad Friedrichshall) und die örtlichen Jugendämter besuchen dann die Einrichtung und überprüfen die systemischen Standards. Dieser Besuch dient der Qualitätskontrolle. In diesem Jahr war die Prüfungsgruppe in der Mobilen Jugendbetreuung der Jugendhilfe Creglingen in Würzburg zu Besuch. Die Mitarbeitenden der Fremdeinrichtung waren voller Lobensworte: „Wahnsinn, was in der Einrichtung an Fort- und Weiterbildungen passiert. Die Mitarbeitenden haben eine hohe Identifizierung mit der Einrichtung“. Die Entwicklung, vor allem im Bereich Würzburg fand die Besuchsgruppe sehr bemerkenswert. Man könne ein Paradebeispiel an guter Netzwerkarbeit und systemischer Arbeit sehen.
Eine weitere Voraussetzung für den Erhalt des Siegels ist eine Qualifizierungsquote in systemischen Fortbildungen von über 50 Prozent der Mitarbeitenden. Diese Quote hat die Jugendhilfe Creglingen weit erfüllt. Die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden hat sich die Einrichtung auf ihre Fahne geschrieben. So bietet man im hauseigenen Fortbildungsinstitut Main-Tauber-Institut fortlaufend Weiterbildungen und Fachtage an, um die Mitarbeitenden kontinuierlich zu schulen. Wer mehr Informationen über das Siegel der DGSF erfahren möchte, kann sich hier informieren: www.dgsf.org