Die Jugendhilfe Creglingen e. V. bietet stationäre Erziehungshilfe nach §§ 27, 34, 35a Abs.1 Ziffer 4 und § 41 SGB VIII in derzeit fünf Wohngruppen im Main-Tauber-Kreis sowie einer Wohngruppe in Würzburg an. Ab 2015 hatten wir einige Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA), die aber wieder im Laufe der Zeit geschlossen wurden.
Im September 2015 erweiterten wir unsere vollstationären Hilfen um einen pädagogisch-therapeutischen Bereich und eröffneten die Stabilisierungsgruppe in Tauberbischofsheim. Eine zweite Stabilisierungsgruppe wurde 2019 auf dem Bauernhof Uhlberg eröffnet, die mit ihrer ruhigen reizfreien Lage und tiergestützter Pädagogik ein weiteres wertvolles Angebot darstellt.
In unserer Wohngruppe für Krisenintervention, Inobhutnahmen und Kurzzeitunterbringung (KIK) bieten wir acht Plätze für kurzzeitige Unterbringung für Kinder ab 12 Jahren in Krisen und Inobhutnahmen an.
In den systemisch und verhaltenstherapeutisch orientiert arbeitenden Wohngruppen werden Mädchen und Jungen im Alter von 6 - 18 Jahren aufgenommen, bei denen eine Entwicklung im bisherigen Umfeld aus unterschiedlichsten Gründen gefährdet ist und ein weiterer Verbleib im häuslichen Umfeld nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere bei
- Vernachlässigung der Erziehung oder Verlust des Erziehungseinflusses
- Störungen im Umfeld des Familien- und Bezugssystems
- Überforderung der Eltern
- Körperliche, seelische oder sexuelle Gewalterfahrungen oder Missbrauch
- Auffälligkeiten im emotionalen, sozialen oder delinquenten Bereich
- Schulische oder berufliche Leistungsdefizite oder Verweigerung
- Verwahrlosung und Suchtgefährdung
- Bedarfe auf Grundkinder- und jugendpsychiatrischer Krankheitsbilder
Wir übernehmen die Aufgabe, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen durch eine Verbindung von Alltagserleben, pädagogischer Arbeit und therapeutischen Angeboten auf der Grundlage eines gemeinsam entwickelten Hilfeplans zu fördern und den Übergang in eine der anschließenden Lebensformen
- Rückkehr des jungen Menschen in die Familie oder das Herkunftsfeld,
- Fortsetzung der Hilfe in eine andere Hilfeform,
- Verselbständigung in einer eigenen Wohnung
intensiv vorzubereiten und zu unterstützen.
Dies soll erreicht werden u.a. durch
- Klare Strukturierung des Tagesablaufs und Alltags
- Emotionale und materielle Grundversorgung
- Aufbau vertrauensvoller Beziehungen und Bindungen
- Erfahren und Setzen von Grenzen
- Einbeziehung und Mobilisierung der Ressourcen des jungen Menschen und dessen Angehörigen
- Schulische und berufliche Förderung
- Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens, von Problemeinsicht, Belastbarkeit und Konfliktlösungsfähigkeit
- Aufarbeitung der Beziehung zur Familie, Eltern- und Familienarbeit
- Erwerb lebenspraktischer und hauswirtschaftlicher Fähigkeiten
- Integration in das Gemeinwesen.
Die Kinder und Jugendlichen besuchen die im jeweiligen Einzugsbereich der Gruppen vorhandenen öffentlichen Schulen und Ausbildungsstätten. Bei Bedarf kann der hausinterne psychologische, traumapädagogische und heilpädagogische Fachdienst unterstützend einbezogen werden. Der Erfolg der pädagogischen Arbeit ist wesentlich abhängig vom gelingenden Vertrauensaufbau zu den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen und deren Identifikation mit der Einrichtung und der in ihr gelebten Atmosphäre.
Wir legen daher höchsten Wert auf
- motivierte und fachlich hoch qualifizierte Mitarbeiter:innen
- Herzlichkeit, Freundlichkeit
- wertschätzende Grundhaltung
- Verlässlichkeit, Sicherheit, Entlastung und Schutz
- Blick auf individuelle Ressourcen und Lösungen
- übersichtliche Wohneinheiten (Einzelzimmer)
- gemütlich eingerichtete Zimmer nach eigenem Geschmack
- Kooperation mit allen am Helfersystem beteiligten Institutionen und des Lebensumfelds
- Integration im sozialen Umfeld und
- gelebte Partizipation im Alltag.